Informationsveranstaltung vom 05.12.2024 – Ein Schritt in Richtung Schutz für Roßwälden
Am 05. Dezember 2024 fand die Informationsveranstaltung der Stadt Ebersbach für den Teilort Roßwälden statt, bei der das verheerende Starkregenereignis vom 02. Juni 2024 nochmals aufgearbeitet und zukünftige Schutzmaßnahmen für den Ort besprochen wurden. Etwa 60–70 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil, die mehr als 2,5 Stunden dauerte und von den Stadtvertretern der Stadt Ebersbach sowie dem Ingenieurbüro SI Ingenieure geleitet wurde. Bedauerlicherweise musste der gesammelte Ortschaftsrat bereits gegen 20 Uhr die Veranstaltung verlassen, da zu diesem Zeitpunkt die öffentliche Ortschaftsratssitzung auf der Tagesordnung stand.
Blick zurück: Die Katastrophe vom 02. Juni 2024
Das Starkregenereignis im Juni hatte Roßwälden schwer getroffen und katastrophale Überschwemmungen verursacht. Dies wurde in der Präsentation von Herrn Traub von SI Ingenieure noch einmal verdeutlicht. Die regenreichsten Tage und Stunden brachten fast 25.000 m³ Regen, was zu massiven Schäden und Überschwemmungen führte. Auch die Berechnungen für das bestehende Regenrückhaltebecken und die Kanalisation im Ort wurden unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich, dass die bestehenden Maßnahmen nicht ausreichten, um die extremen Regenmengen zu bewältigen.
Neue Schutzmaßnahmen: Ein Hoffnungsschimmer für Roßwälden
Ein wichtiger Punkt der Veranstaltung war die Vorstellung neuer Schutzmaßnahmen für die Zukunft. Besonders erfreulich für die Mitglieder der Bürgerinitiative BÜKARO ist, dass nun endlich der bereits seit 30 Jahren bestehende Vorschlag von BÜKARO geprüft wird: Der Bereich hinter der Steinbisstraße könnte als großes Regenrückhaltebecken genutzt werden. Eine Staumöglichkeit soll kurz nach der Unterführung errichtet werden, die bei Starkregenereignissen geschlossen werden kann, um den Regen zu speichern und diesen anschließend gedrosselt abzuleiten. Das so geschaffene Stauvolumen von etwa 35.000 m³ bietet nicht nur für das vergangene Ereignis ausreichend Kapazität, sondern auch für die zukünftigen Herausforderungen.
Offene Fragen und Herausforderungen
Dennoch bleibt einiges unklar. Eine wichtige Frage, die weiterhin unbeantwortet ist, betrifft die statischen Berechnungen der geplanten Staumauer und deren Haltbarkeit. Auch die Besitzverhältnisse der Grundstücke, die von dem geplanten Rückhaltebecken betroffen sind, müssen geklärt werden. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass das Schließen der Staumauer möglichst automatisiert abläuft, um auch bei kurzfristigen Starkregenereignissen, die möglicherweise nachts oder während Urlaubszeiten auftreten, schnell reagieren zu können.
Ein weiteres Hindernis stellt die Finanzierung der geplanten Maßnahmen dar, da die Bürger von Roßwälden dringend Schutz benötigen und eine zügige Umsetzung erwarten. Leider wurde in der Vergangenheit oft erst nach tragischen Ereignissen gehandelt, was die Dringlichkeit dieser Maßnahmen umso größer macht. Es ist entscheidend, dass jetzt schnell und zielgerichtet Lösungen gefunden und umgesetzt werden.
Technische Details und Forderungen
In der abschließenden Fragerunde wurden technische Details der geplanten Schutzmaßnahmen hinterfragt. Auch die Frage nach den Leitungsquerschnitten in der Talstraße wurde behandelt, da hier unklar ist, ob die bestehenden Dimensionen ausreichen, um die benötigten Wassermengen abzuführen, insbesondere wenn der Notüberlauf des Regenrückhaltebeckens mit einbezogen wird.
Die Bürger von Roßwälden fordern nun eine zügige und umfassende Prüfung des Kanalnetzes sowie eine schnelle Umsetzung der geplanten Schutzmaßnahmen. Während der individuelle Schutz von Gebäuden in vielen Fällen nicht möglich ist, ist es von größter Bedeutung, eine Gesamtlösung zu schaffen, die die gesamte Ortschaft schützt.
Fazit: Die Zeit drängt
Die Informationsveranstaltung zeigte auf, dass die Stadt Ebersbach und die beteiligten Ingenieure sich intensiv mit den Ursachen und Lösungen für die Starkregenproblematik befassen. Es wurden wichtige Schritte in die richtige Richtung gemacht, doch die Bürger von Roßwälden warten nun auf eine rasche und entschlossene Umsetzung der Maßnahmen. Die Idee von BÜKARO, ein großes Regenrückhaltebecken hinter der Steinbisstraße zu schaffen, wird nun endlich geprüft und könnte einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit des Ortsteils leisten. Doch es bleibt abzuwarten, wie schnell die finanziellen und bürokratischen Hürden überwunden werden können, damit die Menschen in Roßwälden wieder mit einem sicheren Gefühl in die Zukunft blicken können.